Veteranentag? Nein danke! Wir feiern eure Kriege nicht!

Aufruf zum Protest gegen den ersten „nationalen Veteranentag“ am 15. Juni 2025 in Offenburg
Am Rande des Marktplatzes Offenburg, ab 10:30 Uhr

Der Deutsche Bundestag  beschloss letztes Jahr ohne die Zustimmung der Linken einen sogenannten „Nationalen Veteranentag“, der jeweils zeitnah zum 15.06. in den Kommunen begangen werden soll. Ausrichter für dieses neue „Heldengedenken“ soll der Reservistenverband der Bundeswehr sein. Zur Begründung sagt die Bundeswehr: „Viele Veteraninnen und Veteranen haben persönliche Härten in Kauf genommen, um ihre Mitbürgerinnen und Mitbürger zu schützen. Am Veteranentag wird ihnen dafür von ganz Deutschland „Danke“ gesagt.“

Wir wehren uns gegen diese öffentliche Verherrlichung von Militär und Krieg. Dieser Veteranentag dient der Kriegsertüchtigung der Gesellschaft, um mit der weltweiten Militarisierung Schritt zu halten. Soldaten sind zum Töten ausgebildete Menschen und das verdient kein Dank.
Krieg ist kein glorreiches Abenteuer, die Bundeswehr kein Beschützer des Guten im Kampf gegen das Böse, sondern eine Armee zur gewalttätigen Durchsetzung nationaler und kapitalistischer Interessen.
Unser Dank gilt den Menschen, die unser Land tatsächlich am Laufen halten und sich jeden Tag für die Menschen einsetzen: Pflegekräfte, Busfahrer:innen, Pädagog:innen und viele mehr. Sie nehmen dabei häufig viel größere Schäden für Gesundheit und Leben in Kauf als die ehemaligen Soldaten, die am sogenannten Veteranentag gefeiert werden sollen. 

Unbestritten schlimm sind die psychischen Folgen (Suizid, posttraumatische Belastungsstörung=PTBS), die Militärangehörige sowie Zivilpersonen betreffen. Diese falsche Heldenverehrung ist jedoch nicht nur zynisch, sondern auch der falsche Weg, um damit umzugehen. Für die tatsächlichen Veteranen, die mit großen physischen und psychischen Problemen aus Kriegseinsätzen nach Hause zurückkehren, wären bestmögliche Gesundheitsversorgung und psychologische Betreuung weit mehr  Respekt und Wertschätzung als diese Kriegsverherrlichung.

Wir wehren uns dagegen, dass über den „Veteranentag“ Krieg und Militarisierung wieder in den Köpfen der Menschen verankert werden soll. Statt am 15. Juni die Kriegsverherrlichung zu feiern, werden wir den Tag zu einem  friedenspolitischen Tag machen. Wir lehnen jede Form der militärischen Aufrüstung ab, auch die ideologische mit Symbolcharakter, die das Militär in Deutschland wieder „salonfähig“ machen soll. Wenn schon ein zusätzlicher Gedenktag, dann der 8. Mai als Tag der Befreiung in allen Bundesländern!

Wir rufen Offenburg auf sich nicht an der kriegsverherrlichenden Show auf dem Marktplatz zu beteiligen, sondern der Militarisierung entgegenzustellen und aktiv für eine friedliche, gerechte Welt einzutreten.
Wir sehen uns am Sonntag am Rande des Marktplatzes zur Friedenskundgebung!